SLW Zukunftswerkstatt
Die Stiftung SLW Altötting macht sich fit für kommende Herausforderungen
Armstorf. Gut 40 Mitarbeitende aus allen acht Einrichtungen der Stiftung SLW Altötting trafen sich Ende 2022 im Kloster Armstorf in St. Wolfgang bei Dorfen, um gemeinsam mit dem Stiftungsvorstand Johannes Erbertseder, Stefan König und Bruder Marinus Parzinger sowie den Gästen des befreundeten Seraphischen Liebeswerks Koblenz die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Im Mittelpunkt standen Themen wie Personalpolitik, Kundenorientierung (unter anderem Öffentlichkeitsarbeit), Stabilität (Nachhaltigkeit) und Wirtschaftlichkeit.
Wo steht die Stiftung SLW Altötting wirtschaftlich, haben sich die selbst definierten Zielvereinbarungen seit der Corona-Krise verändert und welche Herausforderungen gilt es aktuell und in Zukunft zu bestehen? Rund 40 Beschäftigte aus allen Bereichen der Stiftung SLW Altötting arbeiteten konzentriert an Lösungen dieser zentralen Fragen. Die Eckpunkte für eine Stiftung der Zukunft wurden grundlegend überarbeitet und gemeinsam diskutiert.
Foto: SLW
Christlichkeit - Grundhaltung - Fachlichkeit
Diese drei Zukunftsthemen wurden nochmals auf den Prüfstand gestellt und gemeinsam an die aktuellen Herausforderungen angepasst. Gemeinsam wolle man, so stellvertretender Vorstandsvorsitzender Stefan König, die Weichen für die Zukunft der Stiftung SLW Altötting stellen. Nach knapp drei Jahren pandemiebedingter Zwangspause sei die Klausurtagung eine hervorragende Gelegenheit, die 2018 und 2019 gefassten Ziele zu überprüfen und gemeinsam mit den neuen Kolleginnen und Kollegen die Zukunft der Stiftung SLW Altötting zu gestalten und neue Visionen in Zeiten des Umbruchs auf den Weg zu bringen. Man müsse den Spagat zwischen der notwendigen Finanzierung und den passgenauen Hilfen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene meistern.
Präses Bruder Marinus Parzinger erinnerte an die franziskanische Idee der Stiftung SLW Altötting, die gelebte Nächstenliebe und den Einsatz für Arme und sozial Benachteiligte. Konkret zeigt sich dies in der bedeutsamen Aufgabe, für Kinder und Jugendliche, insbesondere für diejenigen mit Förderbedarfen, Verantwortung zu übernehmen – für die Kinder und Jugendlichen, die keine Lobby haben. Die Stiftung SLW Altötting bestehe aus vielen Mitarbeitenden, die gemeinsam die Zukunft mitgestalten, eine Zukunftswerkstatt sei eine hervorragende Gelegenheit, gemeinsam tragfähige Ideen zu entwickeln.
Gesellschaftliche Veränderungen
Vorstandsvorsitzender Johannes Erbertseder griff die Gedanken seiner Vorredner auf und gab zu bedenken, dass die Stiftung mit gesellschaftlichen Veränderungen umgehen müsse: Die Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand sowie der Mitgliederschwund im Förderverein seien aktuell große Herausforderungen auf Trägerebene. Gleichzeitig entwickle sich die Stiftung SLW Altötting an allen Standorten qualitativ und quantitativ beständig weiter, die Angebote bei den Hilfen zur Erziehung würden weiter ausgebaut, neue, bedarfsgerechte Angebotsformen kämen hinzu. Eine gute Kooperation mit der öffentlichen Hand werde immer wichtiger. Gleichzeitig versuche die Stiftung wirtschaftlich effizienter zu arbeiten: ungenutzte Räumlichkeiten würden kostengünstig umgebaut, es wurde damit begonnen, den Instandhaltungsstau der letzten Jahre durch geschicktes wirtschaftliches Agieren aufzulösen. Gemeinsam werde versucht, neue Einnahmequellen im Bereich Fundraising zu generieren, denn ohne Spenden als Querfinanzierung sei der hohe Standard der Betreuung langfristig nicht möglich. Durch die Diversifizierung, also ein breit aufgestelltes Angebotsspektrum, agiere die Stiftung zukunftsfähig: „Qualität und Wirtschaftlichkeit bedingen sich gegenseitig“, so der Vorstandsvorsitzende.
Foto: SLW
In Gruppenarbeiten befassten sich die Teilnehmenden nach diesen kurzen Impulsreferaten zuerst mit der Aktualisierung der drei Kernthemen „Grundhaltung“, „Fachlichkeit“ und „Christlichkeit“. Gemeinsam feilte man an den Zielsetzungen, stellte bei der „Grundhaltung“ den Schutz von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt, setzte bei der „Fachlichkeit“ auf passgenaue, SLW-weit abgestimmte, aktive fachliche Praxis und fügte bei der „Christlichkeit“ redaktionelle Anpassungen der vorhandenen Formulierungen ein.
Formulierung gemeinsamer Leitlinien
Im Anschluss wurden die weiteren Kernthemen „Personalpolitik“, „Kundenorientierung“, „Wirtschaftlichkeit“ und „Stabilität“ in Kleingruppen erarbeitet und diskutiert – sind die in der Vergangenheit formulierten Leitsätze noch stimmig oder überholt, muss etwas ergänzt werden? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die vier Kleingruppen zuerst, nach der Vorstellung der Ergebnisse im Plenum und gemeinsamer Diskussion ging es dann an die Überarbeitung der Vorschläge aus den anderen Gruppen. Sehr effektiv und passgenau wurden Formulierungen modifiziert und im Gremium gemeinsam Leitlinien für die Zukunft der Stiftung SLW Altötting formuliert, die als Eckpunkte für das „SLW von Morgen“ zusammengefasst sind.
Bei der Reflexion der beiden arbeitsintensiven Tage ließ es sich der Stiftungsvorstand nicht nehmen, einen Blick in die Zukunft zu werfen: Mittels Projekt- und Fachgruppen sollen Themen wie Social Media, interne Weiterbildung oder Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) weiter bearbeitet werden. Man war sich einig, dass die Ideen der Klausurtagung in die weitere Arbeit einfließen werden, damit die Stiftung SLW Altötting mit ihren Mitarbeitenden die großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gemeinsam stemmen kann.
Foto: SLW