Nachhaltigkeit in der Stiftung SLW Altötting

Altötting. Heute sind die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung nicht mehr nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Auch die Stiftung SLW Altötting steht vor der Herausforderung, ihre Betriebsabläufe so zu gestalten, dass sie nicht nur wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern auch Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft übernimmt. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit für die Stiftung SLW Altötting? Was wurde bereits erfolgreich umgesetzt und was sind Zukunftsideen?

Ein Junge vom Schulbauernhof des Liebfrauenhauses Herzogenaurach füttert Hühner.

Weg in die Zukunft

Der verantwortungsvolle Umgang mit den anvertrauten Kindern und Jugendlichen, aber auch den Mitarbeitenden und den zur Verfügung stehenden Ressourcen ist notwendig, wenn eine lebenswerte Zukunft ermöglicht werden soll: In der Stiftung SLW Altötting stehen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung auf der Tagesordnung – längst sind Photovoltaikanlagen, E-Mobilität oder alternative Heizmethoden wie Fernwärme aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Stiftung konzentriert sich auf die drei Hauptsäulen: ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.

Ressourcenschonung als Schwerpunkt

Derzeit betreut die Stiftung SLW Altötting in ihren acht Einrichtungen und 37 Standorten bayernweit rund 3.150 Kinder und Jugendliche und beschäftigt etwa 1.100 Mitarbeitende. Wie können hier Ressourcen geschont werden? Nachhaltigkeit bedeutet, die natürlichen Ressourcen zu schützen und zu bewahren. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien, Recycling, Energieeffizienz und Abfallvermeidung versucht die Stiftung, ihren Beitrag zu leisten. Die Reduktion des Energieverbrauchs zeigt sich durch den Einsatz energieeffizienter Technologien wie LED-Beleuchtung oder den Einsatz von Geräten mit einer hohen Effizienzklasse – die Stiftung versucht bereits seit Jahren, ihren Energiebedarf erheblich zu senken. Ihren gesamten Strom- und Gasverbrauch bezieht die Stiftung SLW Altötting seit 2020 von einem reinen Ökostromanbieter. Dadurch konnte die Stiftung alleine im Jahr 2024 rund 1.916 Tonnen CO2 einsparen. Darüber hinaus wird durch die Nutzung erneuerbarer Energien – wie beispielsweise Solarenergie, die mittels Photovoltaikanlagen in elektrischen Strom umgewandelt wird – im Antoniushaus Marktl, St. Maria Fürstenzell und im Walburgisheim Feucht der CO2-Fußabdruck erheblich reduziert. Diese Anlagen sind teilweise bereits seit über 15 Jahren im Einsatz. In den nächsten fünf Jahren ist der Ausbau von Photovoltaikanlagen an weiteren Standorten geplant.

Moderne Heizkonzepte und E-Mobilität

Heizeffizienz über alle Standorte hinweg ist ebenfalls ein großes Thema. Der Einsatz von Blockheizkraftwerken stellt eine umweltfreundlichere Variante dar, da mit wenig Ressourcen gearbeitet wird, um Energie zu erzeugen. Für die kommenden Jahre plant die Stiftung SLW Altötting an zwei Standorten den Umstieg auf Fernwärme. Es werden Konzepte erarbeitet, um effizientes Heizen in allen Bereichen der Stiftung möglich zu machen, beispielsweise über zentral gesteuerte Thermostate Verwaltungsgebäude am Wochenende nicht zu beheizen und in Wohngebäuden eine tages- und bedarfsabhängige Regulierung herzustellen.

Auch die E-Mobilität ist Teil der nachhaltigen Strategie. Hierunter fällt die Nutzung von elektrischen Fahrzeugen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Der Einsatz von Elektrofahrzeugen trägt zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bei, insbesondere wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Einen positiven Effekt stellt die Kosteneinsparung dar: Elektrofahrzeuge haben meist niedrigere Betriebskosten als herkömmliche Fahrzeuge. Derzeit befinden sich stiftungsweit 5 vollelektrische und 3 hybride Fahrzeuge im Einsatz. Bei Neuanschaffungen wird die Umstellung auf Elektrofahrzeuge geprüft. Dies erfolgt durch ständige Analysen der bestehenden Fahrzeugflotte, um zu bestimmen, welche Fahrzeuge am besten durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden könnten. Hier sieht die Stiftung SLW Altötting im Bereich der ambulanten Hilfen Potenzial, künftig mit Elektro-Autos unterwegs zu sein. Entscheidend ist hierbei auch der Aufbau einer eigenen Lade-Infrastruktur. Federführend ist hier das Franziskushaus Altötting mit derzeit 5 Wallboxen. Der Ausbau weiterer Wallboxen befindet sich in Planung und soll heuer umgesetzt werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die nachhaltige Beschaffung und die Auswahl von Lieferanten. Das Förderermagazin "Kinderfreund" zum Beispiel wird auf zertifiziertem Papier gedruckt. Alle Mitarbeitenden der Stiftung sind angehalten, auf Materialien und Produkte aus nachhaltiger Produktion zu achten.

Nachhaltige Erziehung und Naturprojekte

Die Stiftung SLW Altötting selbst ist ein Sozialunternehmen. Umso wichtiger sind faire Arbeitsbedingungen. Dazu zählt nicht nur eine angemessene Vergütung nach Tarif, sondern auch ein sicheres Arbeitsumfeld sowie die Förderung der physischen und mentalen Gesundheit der Mitarbeitenden. Die Möglichkeit eines Fahrradleasing-Angebots soll zeitnah in Aussicht gestellt werden. Zusätzlich ist angedacht, dass in Zukunft Schulungen und Info-Veranstaltungen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen, um innovative Lösungen zu entwickeln und aktiv an der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen mitzuwirken. Ein Ausbau über die hauseigene Fortbildungsplattform „Forum SLW“ könnte dies in den nächsten Jahren vorantreiben.

Eine nachhaltige Erziehung ist in allen Einrichtungen ein grundlegendes Ziel. Die Kinder und Jugendlichen sollen auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden. Um dies zu ermöglichen, müssen die Stiftung und die Mitarbeitenden selbst Vorbild sein. Durch regelmäßige Projekte zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit in den Einrichtungen, wie beispielsweise den Projektwochen im Liebfrauenhaus Herzogenaurach zu 17 Nachhaltigkeitszielen, wird das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelt geschärft. Spannende Naturprojekte unterstützen dies: Neben Bienenvölkern in St. Josef Traunstein, Franziskushaus Altötting, Liebfrauenhaus und Josefsheim Wartenberg gibt es im Liebfrauenhaus Herzogenaurach einen Schulbauernhof. Die Schülerinnen und Schüler engagieren sich an einem festen Schultag ein ganzes Schuljahr lang und übernehmen Verantwortung in einem ökologisch bewirtschafteten Hof. Dadurch entsteht die Möglichkeit, sich über Themen wie Nachhaltigkeit oder Klimaschutz auszutauschen. Weitere Naturprojekte sind für die kommenden Jahre in den einzelnen Einrichtungen in Planung.

Umweltschutz und Ressourcenschonung

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung dürfen nicht nur zukünftige Ziele sein, sondern müssen auch in der Gegenwart umgesetzt werden. Die aufgezeigten Projekte sind jedoch nicht alles: Viele weitere Ideen zum Thema Umweltschutz stehen auf der Zukunftsagenda der Stiftung. Die Überlegungen gehen von ressourcenschonendem Einkauf über energetische Sanierungsarbeiten bis hin zu Dachbegrünungen. Der Stiftung SLW Altötting ist es wichtig, die eigene Umweltbilanz zu verbessern. Die Herausforderungen sind vielfältig, aber mit der richtigen Strategie, dem Engagement der Mitarbeitenden und einem gemeinsamen Ziel kann die Stiftung den Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft erfolgreich beschreiten. Nachhaltigkeit ist nicht das Ziel, sondern der Weg – ein Weg in die Zukunft.      Franziska Artmann

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